[Video] Rollstuhlfahrer Moritz testet den neuen Innowalk

Jens Kleine - Physiotherapeut - Product Specialist
Jens Kleine - Physiotherapeut - Product Specialist
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Junger Mann im Innowalk. Ein Physiotherapeut legt ihm den Hüftgurt um.

Auf diesen Termin haben wir uns besonders gefreut: Moritz Brückner von Guidzter hat den weiten Weg aus dem Allgäu auf sich genommen und den dynamischen Bewegungstrainer bei uns vor Ort getestet – ganz genau und sehr ehrlich!  

Guidzter ist eine Plattform von und für Menschen im Rollstuhl. Das vielfältige Angebot umfasst Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und nützliche Tipps und Tricks für den Alltag, aber auch Service- und Produkttests werden veröffentlicht. Die BetreiberInnen dieser Plattform, die sogenannten Guides, spielen eine ganz besondere Rolle – denn es sind Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihren Alltag im Rollstuhl meistern und deren Wissen und Erfahrungen für andere Menschen in der gleichen Lebenssituation äußerst wertvoll sind.  

Das Interview im Video und mehr über den Innowalk-Test finden Sie direkt auf der  Guidzter-Webseite. 

 

Moritz´ Geschichte 

Moritz Brückner ist einer der Guidzter-Guides. Der sympathische 24jährige sitzt seit einem Surfunfall in Chile vor gut 4 Jahren im Rollstuhl.  

Er ist Tetraplegiker mit Diagnose Sub C7, d. h. er hat eine Rückenmarksverletzung unterhalb des 7. Wirbels. Seine Beine sind komplett betroffen, die Arme kann er beugen und strecken, jedoch ist die Handfunktion eingeschränkt. Moritz´ Brustmuskulatur ist vorhanden, er besitzt jedoch weder Rücken- noch Bauchmuskulatur. 

Das alles hält ihn jedoch nicht davon ab, ein sportliches und aktives Leben zu führen und mit seiner positiven Lebenseinstellung und offenen Art andere zu motivieren und zu einem besseren Verständnis für Menschen im Rollstuhl beizutragen. 

 

Was ist eine Rückenmarksverletzung? 

Eine Rückenmarksverletzung (SCI = Spinal Cord Injury) ist eine Schädigung des Nervenbündels im Rückenmark, einem kritischen Teil des Zentralnervensystems, das sich von der Gehirnbasis bis zum unteren Rücken erstreckt. Das Rückenmark spielt eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper und ermöglicht die Steuerung verschiedener Körperfunktionen und Bewegungen. 

Rückenmarksverletzungen können verschiedene Ursachen haben, darunter:

Trauma: Die häufigste Ursache für Rückenmarksverletzungen sind Traumata, oft durch Unfälle wie Autounfälle, Stürze, Sportverletzungen oder Gewalteinwirkung. Diese Verletzungen können zu Brüchen oder Luxationen der Wirbel führen und so zu einer Schädigung des Rückenmarks führen. 

Nichttraumatische Ursachen: Rückenmarksverletzungen können auch durch nichttraumatische Faktoren wie Tumore, Infektionen, Entzündungen oder degenerative Erkrankungen verursacht werden.

Der Schweregrad einer Rückenmarksverletzung kann stark variieren und wird häufig in zwei Hauptkategorien eingeteilt: 

Vollständige Rückenmarksverletzung: Hier liegt unterhalb der Verletzungsebene ein völliger Verlust der Empfindungs- und Motorikfunktion vor.

Unvollständige Rückenmarksverletzung: In diesem Fall bleibt ein gewisses Maß an Empfindung und motorischer Funktion unterhalb der Verletzungsebene erhalten.

 

Moritz im Innowalk 

Bevor es dann wirklich losgeht, stellt Moritz Thomas Schwarze, Physiotherapeut und Berater bei Made for Movement, einige Fragen zum Innowalk, so z. B. für wen er geeignet ist, welche Vorteile er bietet und wie er erhältlich ist.  

 

Was ist der Innowalk? 

Der Innowalk ist ein innovativer dynamischer Bewegungstrainer für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erheblich eingeschränkter Steh- und Gehfähigkeit.

Der Innowalk bietet: 

Unterstützte Bewegung - Motorunterstützte und sich wiederholende Bewegung des gesamten Körpers von der sitzenden bis in die aufrechte Position mit Gewichtsbelastung.

Stützsystem - Anpassbares Stützsystem für eine individuelle Positionierung und außergewöhnlichen Komfort. 

Sichere Anwendung - Sichere Anwendung mit anpassbarer Geschwindigkeit, bei der die geführte Bewegung bei Spastiken automatisiert unterbrochen werden kann.

 

Moritz gibt zu, dass er seine Hilfsmittel zu Hause – einen Stehtrainer und einen Bein-Bewegungstrainer – nicht regelmäßig nutzt und ist sehr angetan vom Innowalk als Kombination aus beidem. Die von Thomas genannten Vorteile – unter anderem für den Blutkreislauf, die Atmung, die Verdauung und für den ganzen Bewegungsapparat – machen ihn neugierig… 

Beim Transfer in den Innowalk und den Vorbereitungen zur Sicherung staunt Moritz: 

„Der sieht aus wie ein richtiger Crosstrainer!“ 

Dass es bald eine VR-Brille als Zubehör geben soll, mit deren Hilfe verschiedene Szenarien, wie ein Strand- oder Waldspaziergang, simuliert werden können, macht den Innowalk für Moritz noch attraktiver. 

Jetzt ist Moritz bereit, die Bewegung, zunächst in halb-stehender Position, startet: 

„Und schon fühlt man sich sportlich!“ grinst Moritz. 

Während des Trainings spürt er immer wieder die Spastik in seinen Beinen, bleibt aber ruhig und konzentriert. Die Durchbewegung der Gelenke – der Knie, der Hüftbeuger – tut ihm offenbar gut. 

Wichtiger Sichtwechsel 

Ihm wird bewusst, dass er heute zum ersten Mal seit 4 Jahren im Stehen läuft – eine ungewohnte, aber schöne Bewegung, wie er sagt. Abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt, ist der Perspektivwechsel vom Sitzen in den Stand eine willkommene Abwechslung. Er lacht: „Jetzt kann ich endlich mal wieder von oben auf die Leute gucken!“ 

Moritz rät: 

 Am Ende müsst ihr es selbst ausprobieren! Diese Erfahrung muss man gemacht haben! 

Wir freuen uns sehr, dass wir Moritz kennenlernen durften und vom Innowalk überzeugen konnten – für ihn und alle anderen RollstuhlfahrerInnen!  

 

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Jens Kleine - Physiotherapeut - Product Specialist
Jens Kleine - Physiotherapeut - Product Specialist

Jens Kleine ist Physiotherapeut und verfügt über langjährige Vertriebserfahrung in verschiedenen europäischen Märkten für orthopädische Hilfsmittel. Besonders wichtig sind ihm die Bedürfnisse der Benutzer, und er setzt sich mit großem Engagement dafür ein, innovative Lösungen zu finden. Als Product Manager bei Made for Movement arbeitet Jens Kleine eng mit externen medizinischen Fachkräften, dem Vertriebsteam und unserem Team für Forschung und Entwicklung zusammen - immer auf der Suche nach Lösungen, die den Menschen Bewegung ermöglichen, die sie am meisten brauchen.

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