[Video] Der neue Innowalk Pro – erste Erfahrungen aus Nutzersicht

Dominik Hein
Dominik Hein
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Mann trainiert mit seinem Physiotherapeuten im neuen innowalk pro

Seit kurzem ist der neue Innowalk Pro, unser Endeffektor-Gangtrainer für die robotergestützte Ganzkörper-Therapie, auf dem Markt und bereits in verschiedenen Therapieeinrichtungen im Einsatz. Raymond Baafi kennt beide Modelle des Bewegungstrainers aus dem NIB in Köln und lässt uns teilhaben an seinen Erfahrungen und aktuellen Eindrücken. 

Körperliche Aktivität in jeder Lebenslage 

Raymond Baafi ist seit einem Unfall im Schwimmbad, bei dem er sich den 5. Halswirbel brach, vor knapp 4 Jahren querschnittgelähmt. Der 42-Jährige studierte Sportwissenschaftler erhielt die Diagnose ”inkomplette Querschnittlähmung” - sein Rückenmark ist also nicht vollständig durchtrennt und Restfunktionen sind, begleitet von Spastiken, vorhanden.  

Er gestaltet sein Leben im Rollstuhl so aktiv wie möglich. Neben der Mitgründung des Start- Ups HelpYuu (www.helpyuu.de) betreibt er Fitness, Pararudern und nimmt an gesellschaftlichen Veranstaltungen und Reisen teil. Er sucht stets die Herausforderung beim Reha-Training im NiB (Neurologisches interdisziplinäres Behandlungszentrum) in Köln. Hier nutzt er den Innowalk Pro und ist sehr beeindruckt. 

Der Innowalk Pro - altes versus neues Modell 

Raymond Baafi kennt den Innowalk Pro, den effizienten Endeffektor-Gangtrainer, und weiß seine Vorzüge zu schätzen. Nun konnte er das neue Modell testen und ist vollends überzeugt: 

«Man sagt ja so schön: Das Auge isst mit! Ich finde, der neue Innowalk Pro in schwarz wirkt professionell und ansprechend. Gegenüber dem alten Modell in weiß wirkt er kompakter. Die Art und Weise, wie alles verbaut ist, ist vertrauenserweckend. Das zum Äußeren. Das steigert aber schonmal die Motivation.» 

Für Raymond Baafi ist der vereinfachte Transfer vom Rollstuhl ins Gerät ein wichtiger Punkt. Er betont die gebotene Flexibilität durch den niedrigen Einstieg. Für ihn ist die erste Hürde niedriger gesetzt als beim alten Innowalk, wo sich der Transfer auch mit Unterstützung etwas schwieriger gestaltete.  

Des Weiteren ist das Sicherheitsgefühl im Bewegungstrainer für ihn entscheidend. Er empfindet die Gurte, die Sicherungssysteme intensiver und umfangreicher, so dass er vom Start im Sitzen bis in den Stand und auch bei Erhöhung des Tempos ein sehr sicheres Gefühl hat, sich also voll auf das Training konzentrieren kann. 

Der Innowalk Pro bietet jetzt die Möglichkeit, den Gangtrainer noch individueller an die Bedürfnisse der Patientin oder des Patienten anzupassen. Raymond Baafi berichtet: 

«Was mir beim neuen Innowalk Pro aufgefallen ist und was mir gefällt: Dass man eine größere Range hat damit zu trainieren, was die Schrittamplitude, also die Weite der Schritte, angeht. Auch ich bin durch die Spastik im Hüftbereich sehr verengt, und so lassen sich die gesamten Gelenke im Hüftbereich inklusive der Lendenwirbelsäule des unteren Rückens besser weiten. Man hat viele Stellschrauben, so dass man die Einstellungen noch viel individueller gestalten kann. Zum Beispiel kann man die Kniestreckung über eine Kurbel individuell einstellen. Das gefällt mir sehr gut.» 

Für ambitionierte Sportler wie Raymond Baafi bedeutet die Möglichkeit, die Schrittgeschwindigkeit, abhängig von der Tagesform, deutlich zu erhöhen, einen echten Mehrwert. Vor allem im unmittelbaren Vergleich bei der abwechselnden Nutzung von altem und neuem Innowalk Pro  - je nach Verfügbarkeit im NiB – empfindet er das Training im Vorgängermodell als «oft limitierend».  

Trainingserfolge mit dem Gang- und Bewegungstrainer 

Für Raymond Baafi hat das Training im Innowalk Pro zwei Zielsetzungen – er definiert diese als «zwei Dimensionen» wie folgt: 

«Die erste Dimension ist die gesundheitsorientierte, präventive Dimension, die zweite ist die zur Erreichung von Fortschritten, was die Restfunktionen anbelangt.»  

Als unmittelbar Betroffener, der die meiste Zeit des Tages sitzend im Rollstuhl verbringt, hat er die möglichen Folgen und deren Vermeidung stets im Blick und führt Themen wie Osteoporose, Druckstellen und Dekubiti (Schädigungen der Haut) an. Die positiven Auswirkungen des Trainings auf das Herz-Kreislauf-System, Atmung und Lungenfunktion sind für ihn unmittelbar spürbar.  

Aus seiner Erfahrung und aus Gesprächen mit anderen berichtet er: 

«... In einer Phase, wo das Innowalk-Training Bestandteil einer Alltagswoche ist, verbessern sich insgesamt die Beschwerden des vegetativen Nervensystems – Stichworte: Stoffwechsel, Darm- und Blasenfunktion. Das ist natürlich ein riesiger Vorteil! Außerdem: Die Bewegung der unteren Extremitäten – die viele komplette Querschnitte ohne Restfunktion so gar nicht leisten können – hat einen absolut präventiven Charakter mit immensen Auswirkungen, insbesondere, wenn man das über einen längeren Lebenszeitraum von mehreren Jahren betrachtet!» 

Die zweite Trainingsausrichtung zielt für Raymond Baafi darauf ab, seine Restfunktionen, die er als inkomplett Querschnittgelähmter noch hat, zu stärken - das heißt zum Beispiel einen sichereren Stand zu erreichen oder das Gangbild zu verbessern. Hier nutzt er zwei Trainingseinheiten im Rehazentrum dafür, um sich zunächst mithilfe des Innowalk Pro «aufzuwärmen» - so nennt er es -, also seine Muskulatur und das ganze Nervensystem aufeinander einzuspielen. Dies dient als Vorbereitung für ein weiteres Steh- und Gehtraining, auch mit anderen Hilfsmitteln.  

Innovatives Trainingszubehör 

Im NiB hat Raymond Baafi die Möglichkeit, mit VR-Brille und Handcontrollern im Innowalk Pro zu trainieren. Auf die Frage, wie er das Zubehör in Verbindung mit der Bewegung wahrgenommen hat, antwortet er: 

« Ich habe es als sehr motivierend und „sehr anders“ als das „normale“ physiotherapeutische Bewegungstraining empfunden, weil es den Gamification-Charakter mitbringt und mehr Spaß macht. Das halte ich für ein sehr gutes Zusatztool, um da nicht nur die unteren Extremitäten zu trainieren, sondern durch die Impulse, dass man mit den Joysticks in der Hand agiert und die Arme vom Körper wegstreckt, trainiert man automatisch auch den Rumpf... Das hat nochmal zusätzliche Auswirkungen – und das in einem spielerischen Setting. Es ist äußerst attraktiv, grundsätzlich, mit anderen Zusatzmitteln zu trainieren... Die Besonderheit, in Bewegung zu sein, und dabei angstfrei, weil man gesichert ist, den Oberkörper mit einzusetzen, ist schon eine Besonderheit, wo ich nichts Vergleichbares kenne... Der Innowalk Pro macht halt einfach Spaß.» 

Mann trainiert im Innowalk Pro mit VR-Brille

Der Innowalk für die Individualversorgung zu Hause – mit Hilfsmittelnummer 

Den Innowalk gibt es sowohl als Rehabilitationsgerät für den therapeutischen Bereich als auch für den Einsatz zu Hause. Oftmals war die Beantragung des Hilfsmittels zur Individualversorgung bei der Krankenkasse bisher mit hohem Aufwand verbunden – umso wichtiger, dass nun der Innowalk in das Hilfsmittelverzeichnis des GKV Spitzenverbandes aufgenommen wurde. Unter der Nummer 32.06.01.0020 findet sich unser bewährtes Hilfsmittel nun passgenau in der Produktgruppe 32 für Therapeutische Bewegungsgeräte. 

Raymond Baafi schwärmt: 

« Es wäre ein Traum, das Gerät zu Hause zu haben, weil ich ein Potenzial sehe und ich es spannend finde, welche Auswirkungen das haben könnte... Beim Stehen im Stehtrainer ist mir oft das Blut in den Beinen versackt. Ich habe es schon mal 2 Stunden im Stehtrainer ausgehalten, aber ich finde am Ende des Tages bringt es mich nicht weiter. Daher halte ich den Innowalk auch für das perfekte Gerät für das wichtige Training zu Hause, da ich meine zusätzlichen Trainingseinheiten hier selbst planen und durchführen kann.»  

Er ist überzeugt, dass diese Kombination aus Training im Innowalk Pro im NiB und im Innowalk zu Hause intensiven Einfluss auf die Gesundheit haben wird – vor allem über einen langfristigen Zeitraum. Deshalb schließt er mit den Worten: 

 

«Ich bin absolut interessiert daran, dieses Gerät zu Hause als Hilfsmittel zu haben. Ich freue mich sehr, dass die Hilfsmittelnummer da ist und der Antrag endlich gestellt werden kann!» 

 

Wir danken Raymond Baafi für seine Zeit und freuen uns sehr, dass er bald noch intensiver mit dem Innowalk zu Hause trainieren kann.

Mehr über den Innowalk Pro erfahren

 

 

Dominik Hein
Dominik Hein

Dominik Hein ist studierter Sportwissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und sammelte Berufserfahrung als Sporttherapeut in ambulanten Rehabilitationszentren. In den letzten Jahren war er im Bereich Medizinprodukte und -technologie tätig. Sein besonderes Interesse gilt der Zusammenarbeit mit TherapeutInnen im Bereich der Rehabilitation und deren Unterstützung mit Geräten, die den Rehabilitationsprozess positiv beeinflussen. Dominik genießt es, das Lächeln auf dem Gesicht der PatientInnen zu sehen, wenn die Made for Movement-Hilfsmittel sie in ihrem Training motivieren und sie dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.

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