5 Aspekte, die Sie über Skoliose wissen sollten

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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Physiotherapeut korrigiert Fehlhaltungen von Kindern mit ihren Händen

Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule und tritt oft sekundär zu einer neuromuskulären Störung auf, wie z. B. Zerebralparese, Spina bifida und Rückenmarksverletzung. Menschen mit einer schwereren Erkrankung haben aufgrund von schlechter Muskelkontrolle, Schwäche oder Lähmung und/oder Spastik ein höheres Risiko, eine Skoliose zu entwickeln. 

In diesem Artikel werden wir beleuchten: 

    1. Was ist Skoliose? 
    2. Warum tritt eine neuromuskuläre Skoliose auf?
    3. Was sind die Symptome einer neuromuskulären Skoliose?
    4. Wie wird eine Skoliose diagnostiziert?
    5. Wie wird eine Skoliose behandelt?

1. Was ist Skoliose?  

Eine Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule hat natürliche Krümmungen oben an den Schultern und im unteren Rücken, wenn aber Ihr Kind eine Krümmung von einer Seite zur anderen oder in einer "S"- oder "C"-Form hat, könnte eine Skoliose vorliegen. 

Skoliosen werden üblicherweise in drei Kategorien beschrieben: 

  • Idiopathisch
  • Kongential (angeboren) 
  • Neuromuskulär  

Idiopathische Skoliose bedeutet, dass die Ursache unbekannt ist oder es keinen erkennbaren Faktor gibt, der zur Entwicklung der Skoliose beiträgt. Die häufigste Form innerhalb dieser Kategorie ist die jugendliche idiopathische Skoliose, die sich typischerweise im Alter von 10-18 Jahren entwickelt. Bei etwa 30 % von ihnen liegt eine Skoliose in der Familie vor, was darauf hindeutet, dass es einen genetischen Zusammenhang geben könnte.    

Die kongenitale Skolioseist angeboren. Sietrittin der Regelwährend der fötalen Entwicklung auf und ist sehr selten. 

Die neuromuskuläre Skoliose entwickelt sich typischerweise sekundär zu einer anderen Erkrankung wie z. B. Zerebralparese, Muskeldystrophie, Rett-Syndrom usw. Diese Art der Skoliose neigt dazu, schwerer und progressiver zu sein.  

In diesem Artikel wird die neuromuskuläre Skoliose ausführlicher beschrieben. 

2. Warum tritt eine neuromuskuläre Skoliose auf?

Neuromuskuläre Skoliose entwickelt sich typischerweise sekundär zu einer anderen Erkrankung und wird durch schlechte Muskelkontrolle, Schwäche oder Lähmung und/oder Spastizität verursacht. Bei Kindern mit Zerebralparese (CP) ist zum Beispiel bekannt, dass das Verhalten und die Entwicklung der Skoliose eng mit dem Schweregrad der CP-Diagnose zusammenhängt. Diejenigen Kinder, die mit der Gross Motor Function Classification (GMFCS) IV und V klassifiziert und schwer betroffen sind, haben das höchste Risiko, eine Skoliose zu entwickeln. 

Der Grund dafür ist, dass diese Kinder oft kaum in der Lage sind, eine Position sowohl im Liegen, Sitzen und Stehen zu verändern und zu korrigieren. Sie benötigen umfangreiche Unterstützung, um eine Position zu halten. Die Schwerkraft ist für diese Kinder ein Feind und sie neigen dazu, diesen Kampf zu verlieren. Die Kinder haben nicht genug Kraft, um der Schwerkraft entgegenzuwirken und kollabieren häufig in eine asymmetrische Position. Asymmetrische Positionen können im Laufe der Zeit negative Auswirkungen auf den Körper haben und Skelettverformungen wie Skoliose verursachen. Auch die Entwicklung der neuromuskulären Skoliose scheint mit dem Alter zuzunehmen. 

3. Was sind die Symptome einer neuromuskulären Skoliose?

Die Symptome einer neuromuskulären Skoliose treten oft schon früh im Leben eines Kindes auf. In der Regel sind es Sie als Eltern, die Veränderungen an der Wirbelsäule zuerst bemerken. Typische Symptome, die Sie sehen, sind: 

  • Einseitige Neigung im Sitzen oder im Liegen
  • Ungleiche Schulterhöhen
  • Ungleiche Schulterblätter
  • Schiefe Hüfte 
  • Kopf ist nicht zentriert  
  • Rippen sind unterschiedlich angeordnet 
  • Arme hängen ungleichmäßig herunter

Wenn bei Ihrem Kind eine neuromuskuläre Erkrankung diagnostiziert wird, sind regelmäßige Nachuntersuchungen durch einen Kinderarzt und einen Kinderphysiotherapeuten üblich. Sie werden die Wirbelsäule des Kindes medizinisch und mit Röntgenaufnahmen untersuchen, um die Entwicklung der Wirbelsäule zu verfolgen und notwendige Maßnahmen einzuleiten. 

4. Wie wird eine Skoliose diagnostiziert? 

Eine Skoliose wird typischerweise durch eine klinische Untersuchung in Kombination mit Röntgen, CT oder MRT diagnostiziert. Die Krümmung der Wirbelsäule wird durch den Cobb-Winkel gemessen und der Schweregrad der Skoliose wird durch die Anzahl der Grad definiert. Ein Cobb-Winkel zwischen 10-20 Grad wird als leichte Skoliose angesehen. Wenn der Winkel zwischen 20-40 Grad liegt, handelt es sich um eine mittelschwere Skoliose und über 40 Grad um eine schwere Skoliose. 

5. Wie wird eine Skoliose behandelt? 

Die empfohlene Behandlung hängt vom Schweregrad der Skoliose und dem Alter Ihres Kindes ab. Ein multidisziplinäres Team wird gemeinsam mit Ihnen als Eltern feststellen, wie die Skoliose die Funktion und Lebensqualität des Kindes beeinträchtigt. Die Ärzte werden auch durch regelmäßige Messungen verfolgen, wie sich die Skoliose entwickelt und die Behandlung entsprechend anpassen. 

Hier beschreiben wir die typischsten nicht-operativen und operativen Behandlungen: 

Nicht-operative Behandlung  

Eine nicht-operative Behandlung wird die Entwicklung der Skoliose Ihres Kindes nicht verhindern, aber sie kann das Fortschreiten der Krümmung verlangsamen. Die Behandlung zielt auch darauf ab, die Funktion und Lebensqualität des Kindes zu verbessern. 

Behandlungsmöglichkeiten sind:  

Chirurgische Behandlung  

Die chirurgische Behandlung ist heute die einzige Option zur endgültigen Behandlung der Skoliose und wird typischerweise in Betracht gezogen, wenn der Cobb-Winkel größer als 40 Grad ist.  

Bei einer Skoliose-Operation wird die Wirbelsäulen mittels Telekopstäben, die entlang der Wirbelsäule eingesetzt werden, versteift und so die Krümmung korrigiert. Die Wirbelsäule wird stabilisiert und eine weitere Verkrümmung der Wirbelsäule kann verhindern werden.  

Die Durchführung einer Operation ist immer mit einem Risiko verbunden. Die Entscheidung für eine Operation hängt nicht nur von der Schwere der Skoliose ab, sondern auch davon, inwieweit die Skoliose Schmerzen verursacht, die Atmung beeinträchtigt und die Funktion der Hüfte einschränkt. Auch der Allgemeinzustand Ihres Kindes wird die Entscheidung für oder gegen eine Wirbelsäulenoperation beeinflussen.  

Ressourcen 

  • Horng M-H, Kuok C-P, Fu M-J, Lin C-J, Sun Y-N. Cobb Angle Measurement of Spine from X-Ray Images Using Convolutional Neural Network. Computational and Mathematical Methods in Medicine. 2019;2019:6357171.  
  • Pettersson K, Wagner P, Rodby-Bousquet E. Development of a risk score for scoliosis in children with cerebral palsy. Acta Orthopaedica. 2020;91(2):203-8.  
  • Cloake T, Gardner A. The management of scoliosis in children with cerebral palsy: a review. J Spine Surg. 2016;2(4):299-309 
  • Weigl DM. Scoliosis in Non-Ambulatory Cerebral Palsy: Challenges and Management. Isr Med Assoc J. 2019;21(11):752-5 
  • www.cpup.se 
  • www.nhs.uk

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Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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