Der neue Innowalk Pro – eine Bereicherung im Therapiealltag

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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Man on Innowalk is training with ropes whilst guided by a physiotherapist

Das Neurologische Interdisziplinäre Behandlungszentrum NiB ist ein innovatives Rehabilitationszentrum in Köln. Das Made for Movement-Partnerzentrum hat seit kurzem das neue Modell des robotischen Bewegungstrainers Innowalk Pro im Einsatz. Julian Breuer, leitender Physiotherapeut im NiB, hat uns im Interview seine Erfahrungen geschildert.

Das Neurologische Interdisziplinäre Behandlungszentrum NiB

Das NiB in Köln ist ein ambulantes Rehabilitationszentrum, spezialisiert auf ganzheitliche, individuelle Behandlungsmöglichkeiten, u. a. die Gangtherapie. Es wurde 1998 gegründet und wird von Dr. med. Anuschka Rodenberg, der ärztlichen Leiterin, und Jens Rodenberg geführt. Ihre umfassende Erfahrung setzen sie jeden Tag in der Rehabilitation von rund 50 Patienten ein.

Das Team von ErgotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen und ÄrztInnen im NiB bietet ein breites Spektrum für PatientInnen mit neurologischen/neurochirurgischen Krankheitsbildern. Der Innowalk Pro ist seit 2019 fester Therapiebestandteil, und mittlerweile ist das neue Gerät parallel zum Vorgängermodell im täglichen Einsatz.  

Das neue Innowalk Pro Modell  

Das NiB war das erste Reha-Zentrum in Deutschland, das das neue Modell des Innowalk Pro erworben hat. Das Team verfügt über langjährige Erfahrung mit dem Gerät in der Rehabilitation und war begeistert, nun auch das neue Modell mit neuen Funktionen in Betrieb zu nehmen.

„Besonders beeindruckt beim neuen Gerät hat uns der tiefere Einstieg, so dass wir die Rüstzeit für das Einspannen der Patienten erheblich reduzieren konnten. Ein Großteil der Patienten kann den Transfer jetzt über Armaktivitäten selbständig machen, also der Patient „rutscht vom Rollstuhl seitlich rüber“. Das fanden wir sehr wichtig und wertvoll für die Therapie,“ so Julian Breuer begeistert. 

Er fährt fort: „Des Weiteren war die Weiterentwicklung vom ersten zum zweiten Modell sehr deutlich: die ganze Aufmachung, das ruhigere Hochfahren und Aufrichten - es hat einfach sofort Lust gemacht, mit diesem Gerät zu trainieren. Und deshalb haben wir uns schnell entschieden, diese Modernisierung anzuschaffen.“ 

Weiterlesen: Der neue Innowalk Pro 2.0 jetzt verfügbar für Ihre Therapieeinrichtung

Motorunterstützte Ganzkörpertherapie mit dem Innowalk Pro 

Eine Therapieeinheit mit dem Innowalk Pro im NiB umfasst in der Regel 60 Minuten, so dass die PatientInnen ca. 45 Minuten aktive Trainingszeit haben. Für Julian Breuer und sein Team ist die optimale Nutzung der Therapiezeit ein wichtiger Faktor.  

Julian Breuer berichtet: 

„Wir haben festgestellt, dass, wenn der Patient eingespannt ist, der Therapeut nicht viel machen muss, während der Patient im Gerät trainiert. Wir haben also eine sehr lange Pause, bis der Therapeut beim Ausstieg wieder helfen muss. Daher kam die Idee, eine Art Gruppentherapie zu machen mit zwei Geräten, so dass wir auf eine Stunde zwei Patienten planen. Erst wird der eine Patient eingespannt, dann der andere, so dass beide immer noch eine Netto-Lauf-Bewegungszeit von 30-40 Minuten haben. Das läuft seit 2 Monaten, und das funktioniert sehr, sehr gut. Teilweise sind das Fußläufer, die gerade anfangen – also Leute im Rollstuhl, die aufstehen können und den Transfer selbständig machen, kombiniert mit einem schwer betroffenen Patienten, wo die Rüstzeit ein bisschen länger dauert. Das klappt sehr gut, aber auch mit zwei schwer betroffenen Patienten lässt sich das in einer Stunde gut umsetzen.“ 

Nach dem Motto „Wer gehen lernen will, muss gehen“ bietet das NiB ein gangspezifisches Intensivtraining an. Das GA.I.T.-Konzept fusst auf einer präzisen Funktions- und Fähigkeitsanalyse und der Definition individueller Trainingsziele. Hieraus wird ein passgenauer Trainings- und Therapieplan entwickelt, wofür modernste Therapiegeräte zur Verfügung stehen. 

„Wir haben für jede Kategorie Patient, egal wie schwer er betroffen ist, ein passendes Gerät, um den Patienten auf seinem Niveau abzuholen. Die schwerst betroffenen Patienten – das wissen wir – können immer im Innowalk trainieren. Das ist quasi Stufe 1 für kreislaufinstabile, unbewegliche Menschen mit wenig Kraft, mit wenig Ausdauer. Es gibt keine Komplikationen, im Sinne von Therapieabbruch wegen Kreislaufinstabilität oder zu schnelle Ermüdung oder dass die Bewegungsabläufe aufgrund der Spastik nicht funktionieren. In dieser Stufe 1 der Entwicklungsleiter passt der Innowalk immer, egal wie schwer ein Patient betroffen ist,“ erklärt Julian Breuer. 

Mit zunehmendem Trainingsfortschritt und zunehmender Leistungsfähigkeit des/r PatientIn wird die Therapie entsprechend angepasst. Zum Beispiel, wenn sich die Positionierung und die Toleranz beim Stehen mit Bewegung verbessert haben. Der/die PatientIn gelangt in die 2. Stufe der Entwicklungsleiter. An dieser Stelle stellt das NiB weitere robotische Geräte zur Verfügung, beispielsweise den Lokomat. Der Innowalk Pro wird jedoch weiterhin parallel eingesetzt, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf der Verbesserung des Bewegungsumfangs in den unteren Extremitäten und der Steigerung der Ausdauer durch Armbewegungen liegt. 

Innowalk Pro_14

Für wen ist der Innowalk Pro geeignet? 

 Auf die Frage, für wen seiner Erfahrung nach der Innowalk Pro geeignet ist, antwortet Julian Breuer: 

„Patienten mit den unterschiedlichsten Diagnosen können im Innowalk Pro trainieren, natürlich angepasst an den Schweregrad der Einschränkung: vom Schädelhirntraume über komplette Querschnitte bis hinzu Wachkoma-Patienten, aber auch schwer betroffene Schlaganfall- sowie sehr fortgeschrittene Parkinson-Patienten oder MS-Patienten im Endstadium, die im Rollstuhl sitzen. Grundsätzlich kann man sagen: Alle Patienten mit neurologischen Krankheiten sind geeignet für das Innowalk Pro-Training.“ 

Die neuen Features im Blick 

 

Das neu Innowalk Pro-Modell bietet, im Vergleich zu seinem Vorgänger und zusätzlich zum oben genanten tieferen Einstieg, viele weitere wertvolle Neuerungen: 

Der drehbare Sitz dient dem leichteren Ein- und Ausstieg und dem selbstständigen Umsetzen auf das Gerät. Im NiB hat man ebenfalls erkannt, dass für PatientInnen, die nach einem Innowalk Pro-Training ein weiteres Gehtraining absolvieren, der nach außen gedrehte und leicht erhöhte Sitz ein hervorragender Ausgangspunkt dafür ist. 

Als „erheblich vorteilhaft“ beschreibt Julian Breuer die versenkbaren Beinschienen, die den Transfer für TherapeutIn und PatientIn gleichermaßen erleichtern. 

Des Weiteren sind die meisten Funktionen nun über die Fernbedienung steuerbar, unter anderem ist die Sitztiefe per Knopfdruck einstellbar. Handling und Rüstzeit werden vereinfacht und verkürzt, so dass das Training schneller starten kann. 

 

Julian Breuer war die Nutzung der Armpendel in Kombination  mit Beinbewegungen oft nicht möglich, wenn die Armbewegung aufgrund von Spastik, Hypertonus oder Schmerzen eingeschränkt war. Nun, mit den neuen und flexibleren Armpendeln für den Innowalk Pro, finde man bei nahezu 80% der PatientInnen die Möglichkeit, die Griffe entsprechend anzupassen. Durch die Kombination von Arm- und Beinbewegungen wurde das Training der PatientInnen deutlich intensiviert.  

Julian Breuer fasst die Vorteile zusammen: 

„Das Tempo und auch die Geräusche des Innowalk Pro sind sehr angenehm für Patient und Therapeut, so dass man Lust hat aufs Training. Es macht Spaß, mit dem Gerät zu arbeiten. Die Bedienung ist sehr charmant und attraktiv. Und die Umdrehungen pro Minute sind erhöht. Das ist ein Vorteil, den uns vor allem die Patienten rückmelden. Das Bewegungstraining macht jetzt noch mehr Spaß aufgrund der höheren Bewegungsfrequenz.“ 

Das Team im NiB konnte außerdem die Testversion der neuen VR-Brille bereits mit dem Innowalk Pro ausprobieren. Die PatientInnen befinden sich in einer virtuellen Umgebung, und auch Spiele, die mit Arm-Hand-Controllern steuerbar sind, können über die VR-Brille aktiviert werden. Für Julian Breuer macht sie das Training noch motivierender und attraktiver. Außerdem können die Koordination beider Arme und der Augen-Hand-Kontakt trainiert werden. 

Innowalk Pro_6

 

 

„Vieles, was ich am Innowalk Pro großartig finde, hat auch schon das alte Modell geboten. Grundsätzlich mögen die Menschen dieses Training, weil es eine natürliche Bewegung vermittelt. Die Patienten fühlen sich sicher, können trotzdem individuell gefördert und gefordert werden. Und das zeichnet den IW im Vergleich zu anderen Geräten aus!“ schließt Julian Breuer. 

Made for Movement freut sich, dass die beiden Innowalk Pro-Bewegungstrainer den PatientInnen im NiB so gute Dienste leisten. Wir danken Julian Breuer, dass er seine Erfahrungen mit dem Gerät im klinischen Alltag mit uns geteilt hat. 

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Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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