Der Innowalk Pro im Praxistest

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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Mann mit Gesichtsmaske im Innowalk und sein Therapeut

Seit Juni 2022 ist der Ganzkörper-Bewegungstrainer Innowalk Pro im SRH Fachkrankenhaus Neresheim im täglichen Einsatz. Unser Kollege Dominik Hein war vor Ort und hat mit erfahrenen Therapeutinnen gesprochen – über anfängliche Herausforderungen und darüber, wie sich seitdem ihr Arbeitsalltag verändert hat. 

Die neurologische Rehabilitation

 „Wir sind eine neurologische Frühreha mit Phase-B-Patienten, wie schwerst-Schädel-Hirn-geschädigte Patienten nach Schlaganfall, nach Schädel-Hirn-Trauma, nach Hirnblutung. Es gibt aber auch Patienten mit peripheren Schädigungen nach langem Intensivaufenthalt und andere neurologische Erkrankungen, wie z. B. dem Guillain-Barré-Syndrom.“

Ira Böhm (Leitung Therapie, Physiotherapeutin), Julia Hirner (Physiotherapeutin) und Carina Unsöld (Leitung Therapie, Ergotherapeutin) stellen sich jeden Tag unterschiedlichsten Herausforderungen, denn in der Fachklinik werden frührehabilitative Therapieansätze bereits mit der Intensivmedizin kombiniert.

Gearbeitet wird interdisziplinär übergreifend, auch chirurgische, orthopädische und internistische Aspekte müssen berücksichtigt werden. Die Bedürfnisse der PatienInnen auf der Intensivstation erfordern besondere Beachtung: sie werden teilweise beatmet, sind monitorpflichtig und an das Krankenzimmer gebunden.

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Therapie auf der Station 

Das Therapieprogramm beginnt also direkt auf der Intensivstation. Die PatientInnen durchlaufen verschiedene Mobilitätsstufen, vom Sitzen auf der Bettkante bis zu Steh- bzw. Gehtraining mit unterschiedlichen Hilfsmitteln.

Normalerweise verbringen die PatientInnen 40 Tage bis 9 Monate im SRH Fachkrankenhaus Neresheim. Nach rund 4 Wochen auf der Intensivstation im Haus wechseln die PatientInnen auf die Rehastationen. Gemäß dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) werden je Patient In täglich 300 Behandlungsminuten in unterschiedlichen Bereichen individuell eingeplant. Davon entfallen 120 Minuten auf den Therapiebereich.  Die Erreichung der Therapieziele wird regelmäßig besprochen und dokumentiert und die Ziele gegebenenfalls angepasst.

Der Innowalk Pro – ein fester Bestandteil der Rehabilitation 

Seit über einem Jahr wird auch der Ganzkörper-Bewegungstrainer Innowalk Pro eingesetzt. Die Therapeutinnen ziehen Bilanz:

„Am Anfang war es etwas schwierig in die Handhabung reinzukommen, z. B. wo positioniert man das Gerät am Bett. Bei uns ist die Herausforderung, dass wir den Innowalk direkt auf dem Patientenzimmer einsetzen. Hinsichtlich des Patientenklientel nutzen wir den Innowalk mittlerweile auch mit Personen, bei denen wir anfangs Bedenken hatten, ob dies überhaupt möglich ist, da die Rumpf- und/oder Kopfkontrolle sehr eingeschränkt waren. Mittlerweile haben sich auch Einstellung und Handhabung des Innowalk verbessert und es geht viel schneller als anfangs, weil man mittlerweile eine Routine entwickelt hat.“

Besonders positiv ist die Erkenntnis, dass der Innowalk Pro vielseitiger ist als anfänglich gedacht! Er ist geeignet für alle PatientInnen – auch für jene, die z. B. wenig aktiv am Transfer mitarbeiten können -, und die mobile Einsetzbarkeit ist ein wertvoller Pluspunkt. Die TherapeutInnen können die PatientInnen gleichzeitig entsprechend überwachen, während die Therapiezeit optimal genutzt wird. Eine Eingewöhnungsphase sowohl bei PatientInnen als auch bei TherapeutInnen ist sicherlich einzukalkulieren, bevor man dann – vielleicht schneller als erwartet – Behandlungserfolge erzielt.

 Die Therapeutinnen berichten von einem Beispiel aus der Praxis: „Ein Patienten fällt uns spontan ein! Er hat anfangs das Gerät quasi „bezwungen“, weil er einen so erhöhten Tonus hatte und er den Innowalk dadurch zum Stoppen brachte. Mittlerweile kommt er damit viel besser klar, kann seinen Tonus viel besser an die Bewegung anpassen - und man merkt insgesamt, auch bei den Transfers, dass weniger Muskelspannung vorhanden ist und wesentlich mehr Situationsverständnis. Nach der Einheit geht auch der Transfer über den Stand viel einfacher und mit mehr Mithilfe des Patienten.“

Der Innowalk Pro verfügt über eine Spasmenkontrollfunktion, deren Ziel es ist, die Bewegung der Beine zu stoppen, wenn der Benutzer einen Spasmus hat. Diese Funktion gewährleistet eine sichere Nutzung.

Effektiver robotischer Bewegungstrainer 

Im SRH Fachkrankenhaus Neresheim legt man großen Wert auf Kopf- und Rumpfkontrolle und damit Stabilität. Das Patientenklientel reicht von Menschen mit extrem hohen Tonus, die diesen schlecht an die Situation anpassen können, bis zur PatientInnen ohne jegliche Kopf- bzw. Rumpfkontrolle. Die Erfahrung bestätigt: Nach einer passiven Phase im Innowalk Pro kommt es durch die Dynamik der Bewegung zu einer reflektorischen Rumpfaktivität, die wiederum zu mehr Kopfkontrolle und Wachheit der PatientInnen führt. Der robotische Rehabilitationstrainer lässt sich für unterschiedliche Größen einstellen und individuell an verschiedene Bedürfnisse anpassen. 

Das intensive Training – mehr Therapiezeit durch schnellen Start im Gerät sowie die hohe Wiederholungszahl bei den Übungen – ermöglicht einen größeren Trainingseffekt. Die PatientInnen werden motiviert, aktiv am Training teilzunehmen. Die Arme sind im Innowalk Pro, im Gegensatz zu anderen Geräten, Teil der Bewegung, so dass auch der Rumpf automatisch dynamischer bewegt wird. Grundsätzlich kann die Arbeit an und mit den PatientInnen schon wesentlich früher beginnen als mit bisher bekannten Hilfsmitteln.

Vertrauen in den Innowalk Pro 

Für unsere Interviewpartnerinnen ist „der Innowalk Pro an sich in der Bedienung idiotensicher. Er ist so einfach zu bedienen wie ein Handmixer.“

Alle TherapeutInnen wurden geschult und können den Bewegungstrainer nun gleichermaßen bedienen. Die Routine beim Handling des Gerätes stellt sich schnell ein, die TherapeutInnen werden sicherer – und schlussendlich sind 20-25 Minuten Trainingszeit pro Einheit möglich. Der Fokus liegt endlich wieder bei den PatientInnen, der fachliche Erfolg wird sichtbar.

Hinzu kommt die körperliche Entlastung der TherapeutInnen bei der täglichen Arbeit durch die Sicherung der PatientInnen über ein Gurtsystem sowie geringere Hands-on Zeiten.

Den MitarbeiterInnen des SRH Fachkrankenhauses steht mit dem motorgestützten Therapiegerät Innowalk Pro ein wertvolles Hilfsmittel zur Verfügung, was den Arbeitsplatz attraktiver macht und zu Motivation auf allen Seiten führt.

Herzlichen Dank an das Therapeutinnen-Team aus Neresheim für das Interview – und weiterhin viel Freude und Erfolg mit dem Innowalk Pro!

 

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Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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