Stehhilfe versus Gehhilfe

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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Wenn wir stehen, funktionieren unsere Muskeln, Knochen, Organe und das Nervensystem am besten. Deshalb sind Hilfsmittel so wichtig für Menschen, die nicht allein stehen und gehen können. Was ist der Unterschied zwischen einer Stehhilfe und einer Gehhilfe?

Kinder mit Behinderungen wie Zerebralparese sollten so früh wie möglich mit Hilfsmitteln versorgt werden. Wenn die Kinder früh Hilfsmittel erhalten, können sie ihre Umgebung erkunden, ihre soziale und kognitive Entwicklung wird gefördert und sie können besser am Alltag teilhaben.

Es gibt verschiedene Arten von Hilfsmitteln. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Stehhilfen und Gehhilfen.

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Stehhilfen sind Hilfsmittel für Personen, die nur mit Unterstützung eine stehende Haltung einnehmen können und einen Rollstuhl benötigen, um sich fortzubewegen.  Sie ermöglichen einen Wechsel vom Sitzen oder Liegen in eine aufrechte Haltung, indem sie die Person beim Stehen unterstützen. 

Gehhilfen sind Hilfstechnologien, die mit verschiedenen Stütz- und Haltevorrichtungen ausgestattet sein können, wie zum Beispiel einer Sitzhilfe, einem Hüftgürtel und Unterarmstützen. Es gibt einfache Ausführungen mit wenigen Vorrichtungen, bei denen es im Wesentlichen darum geht, das Gleichgewicht zu halten und ein sicheres Gefühl beim Gehen zu fördern.  Weiter entwickelte Gehtechnologien unterstützen auch die Gehbewegung als solche.

Steh- und Gehhilfen werden eingesetzt, um die Stabilität und Mobilität einer Person zu verbessern. Sie bieten mehr Halt als andere Hilfsmittel wie zum Beispiel Gehstützen. Wie unterscheiden sich also Steh- und Gehhilfen voneinander, und welches Gerät ist wann am besten geeignet?

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Unterschiedliche Hilfsmittel für unterschiedliche Bedürfnisse

Eine Stehhilfe ist keine Gehhilfe und umgekehrt. Es geht auch nicht darum, die richtige Entscheidung zwischen beiden zu treffen. Tatsächlich ist es so, ein Kind mit Zerebralparese häufig beides nutzen wird, da es zum Beispiel in der Schule andere Bedürfnisse hat als zuhause. 

Welche Hilfsmittel jemand braucht oder nicht, muss danach entschieden werden, welche Fähigkeiten vorhanden sind und wie gut das jeweilige Hilfsmittel geeignet ist.  Stehhilfen sind gut geeignet für Personen, die Unterstützung dabei brauchen, in stehender Haltung das Gleichgewicht zu halten. Gehhilfen sind für Personen gedacht, die ihr eigenes Körpergewicht nicht oder nur teilweise tragen können und nicht gehfähig sind. Zusätzliche Stütz- und Haltevorrichtungen können angebracht oder abgebaut werden, sodass eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Funktionsgrad möglich ist. Die Geräte können so angepasst werden, dass auch Personen, die sonst an den Rollstuhl gefesselt sind, die Möglichkeit erhalten, zu gehen und sich fortzubewegen. (Quelle).

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Es gibt verschiedene Indikatoren, die Ihnen als Therapeutin oder Therapeut die Einschätzung erleichtern, welche Gehhilfe für Ihren Patienten oder ihre Patientin geeignet ist:

  • Verfügt die Person über ein ausreichendes Bewegungsspektrum, um ihre Mobilität zu unterstützen?
  • Sind Füße und Fußgelenke der Belastung durch eine stehende oder aufrechte Haltung und wechselseitige Bewegung gewachsen?
  • Liegt keine vollständige Lähmung von Beinen und Hüfte vor? (Quelle)

Man muss nicht allein gehen können, um die meisten modernen Gehhilfen nutzen zu können. Da die Gehhilfen flexibel eingestellt werden können, geht es bei der Auswahl des geeigneten Hilfsmittels (oder der richtigen Kombination) eher darum, Bedürfnisse richtig einzuschätzen und nicht darum, welche Einschränkungen die Nutzung verhindern könnten.

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Festlegung der Therapieziele

Patienten profitieren in erster Linie von der Nutzung von Hilfsmitteln, weil sie körperlich aktiver sind und weniger Zeit im Sitzen verbringen. Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit aus und verringert das Risiko chronischer Erkrankungen. Gerade für Menschen, die überwiegend sitzen, ist Bewegung und Aktivität besonders wichtig, um gesund zu bleiben.  

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Sie als Therapeutin oder Therapeut müssen sich also ein umfassendes Bild von den Fähigkeiten und dem Lebensstil ihres Patienten machen. Ist die Fähigkeit zu gehen vorhanden? Kann er oder sie sich selbst waschen, an Spielen, Bildungsangeboten oder am Arbeitsleben teilhaben?  Oder alles davon? Art und Ort der Nutzung spielen eine wichtige Rolle für die Entscheidung, welche Hilfsmittel am besten geeignet sind, zum Beispiel wenn Standortwechsel erforderlich sind oder das Gerät besonders intensiv genutzt wird. Wenn ein Kind das Gerät nicht nur auf dem Schulweg, sondern auch für unterschiedliche Aktivitäten die ganze Woche über nutzt, muss das Gerät an diesen drei Orten einsetzbar und zudem besonders stabil sein. 

Außerdem muss es natürlich zu den Therapiezielen passen. Ist das Ziel eine Entlastung, eine Verringerung des Muskeltonus oder beides? Wie Sie sich denken können, kann die Entscheidung im Einzelfall schwierig sein, sodass oft mehrere Geräte eingesetzt werden, um unterschiedliche Ziele zu erreichen. 

We had a chat with Britt about her experience with NF-walker, the progress with Sara and her thoughts on the new NF-Walker 2

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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