Neue veröffentlichte Studie: Der Innowalk Pro ist eine leicht anwendbare und motivierende Rehabilitationsmaßnahme!

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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MRT Gehirn

Eine am Sunnaas Rehabilitation Hospital in Norwegen durchgeführte und anschließend in einer Fachzeitschrift veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Innowalk Pro eine leicht anwendbare und motivierende Rehabilitationsmaßnahme für Patienten mit schweren Hirnverletzungen darstellt. 

Die experimentelle Studie mit einem Probanden hat diese Fakten belegt: 

  • Der motorisierte Innowalk Prerwies sich als leicht anwendbare und motivierende Rehabilitationsmaßnahme.  
  • Die Herzfrequenz sank im Laufe des Trainings mit dem Innowalk Pro.  
  • Der Blutdruck blieb während der Anwendung des Innowalk Pro stabil. 
  • Die Beinbewegungen im Innowalk Pro können Verbesserungen der gesamten Körperhaltung bewirken. 

Einleitung 

Noch bis vor kurzem waren die wichtigsten Maßnahmen zur Mobilisierung nach einer erlitteneGehirnschädigung die Verwendung von Stehtischen, Bewegungstrainer für die Beine und die manuelle Mobilisierung. Inzwischen aber sind für die betroffenen Patienten neue, innovative und dynamische Technologien verfügbar. 

Das Sunnaas Rehabilitation Hospital ist das größte Spezialkrankenhaus in Norwegen auf dem Gebiet der physikalischen Medizin und der Rehabilitation. Das Krankenhaus bietet multidisziplinäre Rehabilitationsmaßnahmen für Patienten mit komplexen Funktionseinschränkungen nach Krankheiten oder Verletzungen. Die Abteilung für traumatische Hirnschädigungen von Sunnaas ist seit 2014 zusammen mit Made for Movement an einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt beteiligt. Ziel des Projekts war es, den Innowalk Pro auf Herz und Nieren zu testen. Dabei handelt es sich um einen robotischen Rehabilitationstrainer, der es Patienten mit schweren Behinderungen ermöglicht, zu stehen und sich aufrecht zu bewegen. Das Gerät wurde an Probanden mit Kopfverletzungen zum Erreichen dieser Ziele getestet: 

  • Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Frühmobilisierung von Patienten mit erworbener Hirnschädigung.  
  • CEntwicklung eines Produkts, das sich an den Erfordernissen erwachsener Patienten orientiert – so konnte eine Innowalk Pro-Version realisiert werden, die optimal auf den Markt für Erwachsene zugeschnitten ist. 

 

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Ende 2020 veröffentlichten Forscher des Sunnaas Hospitals einen Artikel in der Fachzeitschrift Disability and rehabilitationAssistive technology, in dem die Ergebnisse der Arbeit mit dem Innowalk Pro vorgestellt wurden.

Um Ihnen einen kurzen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studie zu geben, finden Sie hier eine Zusammenfassung des Artikels: 

Ziel der Studie  

Im Sunnaas Hospital wird eine Vielzahl von Patienten behandelt, darunter auch solche mit schweren Hirnverletzungen in einer stabilen subakuten Phase. Ziel der Studie war es, die Umsetzbarkeit sowie die physischen und physiologischen Reaktionen von Patienten zu untersuchen, die mit dem motorisierten Bewegungstrainer Innowalk Pro arbeiten.

Material und Methoden  

Die Studie wurde als Single-Subject-Experiment einer 40-jährigen hirngeschädigten weiblichen Probandin durchgeführtFür die Studie kam ein A1-B-A2-Modell zur AnwendungIn der Phase A1 wurde das Basis-Training (drei Wochen) mit konventioneller Behandlung, einschließlich des Stehens in einem Stehgerüst, durchgeführt. Die Phase B war die Interventionsphase, bei der das Training mit dem Innowalk Pro angewendet wurde. Diese Phase erstreckte sich über sechs Wochen. In der A2-Phase wurde der Innowalk Pro abgesetzt, die weitere Behandlung verlief wie in A1 (drei Wochen).  

Die Bewertung der Wirksamkeit ergab sich aus dem Gesamteindruck der Patientin in Bezug auf die einzelnen Trainingseinheiten. Hierbei wurde eine fünfstufige Skala (1 = sehr schlecht, 5 = sehr gut) angewendet.

Zusätzlich wurden im Fragebogen die Antworten der medizinischen Pflegekräfte zur Akzeptanz des Innowalk Pro ausgewertet, ebenfalls auf einer Skala (1 extrem niedrig, 5 = sehr hoch). 

Die Fragen bezogen sich auf: 

  • die Platzierung der Patientin im Gerät 
  • die nötigen Ressourcen sowie 
  • Erfahrungen mit der Eignung des Geräts bei speziell dieser Patientengruppe. 

Unerwünschte Vorkommnisse wurden ebenfalls während des gesamten Studienzeitraums registriert.

Die folgenden physischen Messwerte wurden während der Phasen Aund A2 wöchentlich sowie im Laufe der Phase B alle zwei Wochen je ein Mal erhoben: 

  • Rumpfkontrolle über Modified Trunk Impairment Scale 
  • Muskeltonus über Modified Ashworth Scale (MAS) 
  • Passiver Bewegungsumfang über die Lidcombe-Tabelle 

Physiologische Messungen wurden während jeder Trainingseinheit durchgeführt: 

  • Herzfrequenz (HF) 
  • Blutdruck (BD) 
  • Zurückgelegte DistanzSchrittfrequenz und die benötigte Zeit 
Patientenmerkmale
- Weiblich, 40 Jahre alt 
- Schwere Hirnschädigung nach einer subarachnoidalen Blutung 
- 93 Tage nach der Verletzung in eine Rehabilitationsklinik verlegt 
- Medizinisch stabil - posttraumatischer Verwirrungszustand 
- Querschnittslähmung inklusive verminderter Sitzbalance und reduzierter Kontrolle über Hals und Rumpf 
- Erhöhter Muskeltonus in vier Gliedmaßen und im Rumpf 
- Verminderte Dorsalflexion in den Knöcheln 
- Non-verbaler Zustand 

Ergebnisse

Praxistauglichkeit

Das Training mit dem Innowalk Pro während der Interventionsphase wurde von der Patientin als körperlich anstrengender empfunden als das Training im statischen Stehgestell. Nichtsdestotrotz bevorzugte die Patientin das Training mit dem Innowalk Pro. Die Gründe hierfür liegen sehr wahrscheinlich in einem abwechslungsreicheren Training und den sich ergebenden Variationen der Gehbewegungen. Vor ihrer Erkrankung hatte die Probandin in einem Fitnessstudio trainiert – der Innowalk Pro könnte sie an ein aus dieser Zeit vertrautes Lauftraining erinnert haben. 

Physische Resultate  

Laut Ergebnissen des Trunk Control Tests (TCT) gab es keine nennenswerten Veränderungen zwischen dem Ausgangswert und der Interventionsphase, auch wenn die Befunde auf Fortschritte hinwiesen. Frühere Studien zum TCT deuten jedoch darauf hin, dass dieses Messverfahren möglicherweise nicht sensibel genug ist, um Veränderungen bei Patienten mit stark eingeschränkter Rumpfkontrolle zu erfassen.

Der Muskeltonus in den Knöcheln wurde während der Interventionsphase reduziert und im Laufe der gesamten A2-Phase beibehalten. Außerdem konnte während des gesamten Studienzeitraums ein geringer Anstieg des passiven Bereichs der Knöchel-Dorsalflexion gemessen werden.

Das Pflegeteam registrierte bei der Patientin während des gesamten Zeitraums positive Veränderungen der physischen und kognitiven Funktionen. Körperliche Bewegungen fanden in einem höheren Maße statt, während der Bedarf an Unterstützung bei täglichen Aktivitäten, wie z. B. dem Umlagern, reduziert werden konnte. Am Ende der Phase A2 war die Patientin in der Lage, aufzustehen und sich mit Unterstützung eines Therapeuten sowie einer Gehhilfe fortzubewegen.  

Herzfrequenz

Während der Interventionsphase wurde eine nicht-signifikante Abnahme der Herzfrequenz (HF) gemessen. Dies war eine Überraschung, da die subjektive Wahrnehmung der Patientin darauf hindeutete, dass das Training im Innowalk Pro fordernder und anspruchsvoller war. Die Experten vermuteten, dass diese reduzierte HF durch die empfohlene Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten erklärt werden könne. Während des Trainings werden der Blutdruck und die HR auf einem niedrigen Niveau gehalten, um sekundäre vaskuläre Komplikationen zu verhindern. 

Blutdruck  

Der Blutdruck wies eine flache Tendenzkurve auf, und es scheint, dass das Training im Innowalk Pro den mittleren arteriellen Blutdruck kaum beeinflusst hat.   

Trainingsdauer  

Die Trainingsdauer verringerte sich, nachdem die Patientin von einem herkömmlichen Stehtrainer auf den Innowalk Pro gewechselt hatte. Dies kann sowohl mit der Anpassung an eine neue Art des Trainings zusammenhängen als auch mit der Tatsache, dass die Patientin in der ersten Woche der Interventionsphase wieder in das akutmedizinische Hospital verlegt wurde. Insgesamt nahm die Trainingsdauer im Verlauf der Einsatzphase jedoch allmählich wieder zu. Die Gehstrecke während der Phase B stieg von 176 m in der ersten Woche auf 372 m in der letzten Woche. 

Fazit   

Die Studie belegte, dass die Frühmobilisierung mit dem Innowalk Pro eine praktikable und motivierende Intervention für einen Patienten mit schwerer Hirnverletzung darstellt. Der Forscher impliziert, dass die mit dem Gerät erzielten Beinbewegungen vermutlich zu Verbesserungen der Rumpfkontrolle beigetragen haben. Die Herzfrequenz sank während des Innowalk Pro-Trainings, während der Blutdruck stabil blieb.

Der Artikel „Early mobilization of a patient with acquired brain injury using a new standing aid, the Innowalk Pro. A single-subject experimental design“ wurde in der Zeitschrift Disability and Rehabilitation: Assistive Technology publiziert und kann hier abgerufen werden. 

Eine neue Studie im Sunnaas Hospital wurde im Jahr 2020 initiiert. Diese Studie zielt darauf ab, die akuten physischen und physiologischen Reaktionen auf das Stehen im Innowalk Pro im Vergleich zu Standard-Stehbehandlungen bei Patienten mit schweren funktionellen Beeinträchtigungen aufgrund eines Schlaganfalls oder einer traumatischen Hirnverletzung zu messen. Dabei handelt es sich um eine experimentelle, prospektive Cross-Over-Pilotstudie unter Beteiligung von 25 Patienten. Weitere Informationen finden Sie unter ClinicalTrial.gov. 

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Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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