EACD 2019 - Thema: „Innovation for Participation“

Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
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Die diesjährige Konferenz der EACD (European Academy of Childhood Disability) fand im schönen Paris statt. 1300 Teilnehmer aus der ganzen Welt waren dabei. Das Thema war besonders spannend: Innovation for Participation - Innovation für mehr Teilhabe. In einem anspruchsvollen Programm waren sowohl bekannte Wissenschaftler als auch neue Gesichter vertreten.

Seit 1995 entwickelt Made for Movement neue und innovative Gehhilfen und Bewegungstrainer. Einer unserer wichtigsten Grundsätze ist es, Therapeuten und Ärzte wie auch unsere Nutzer in unsere Arbeit einzubeziehen, damit unsere Geräte ihre Anforderungen erfüllen. Aber wir entwickeln nicht nur innovative Geräte, sondern wir unterstützen auch die Forschung auf diesem Gebiet, damit sichergestellt ist, dass unsere Geräte sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Der robotergesteuerte Bewegungstrainer Innowalk von Made for Movement wurde in klinischen Studien an europäischen Universitäten eingesetzt. Außerdem haben wir auf der diesjährigen Konferenz der EACD drei Poster präsentiert.

Poster 1:

EFFECTS ON THE PASSIVE RANGE OF MOTION AND SPASTICITY AFTER DYNAMIC STANDING AMONG NON-AMBULATORY CHILDREN WITH CEREBRAL PALSY IN THE LOWER EXTREMITIES.
Präsentiert von Lauruschkus, K. RPT, PhD., Universität Lund

Patienten und Methoden
  • 20 Kinder mit Zerebralparese
  • GMFCS IV und V
  • im Alter von 5 bis 17 Jahren (Durchschnitt 11,6 +/-3,6 Jahre, 9 weiblich)
  • Vier Monate statisches Stehen
  • Vier Monate dynamisches Stehen
  • Bewegungsraum und Spastizität wurden vor und nach jeder Trainingsphase gemessen
Ergebnis
30 Minuten dynamisches Stehen erhöht den passiven Bewegungsraum und reduziert die Spastizität der Gelenkmuskulatur in den unteren Extremitäten. 30 Minuten statisches Stehen bewirkt keine Veränderung des passiven Bewegungsraums oder der Spastizität.

Poster 2:

DIFFERENCE IN EXERCISE EFFECTS FROM STATIC VERSUS DYNAMIC STANDING IN NON-AMBULATORY CHILDREN WITH CP
Präsentiert von Tornberg, Å. Associate Professor, RPT, Universität Lund

Patienten und Methoden
  • 18 nicht gehfähige Kindern mit Zerebralparese
  • Crossover-Design
  • Vier Monate statisches Stehen
  • Vier Monate dynamisches Stehen
  • Messung von Sauerstoffverbrauch pro Atemzug, CO2-Produktion, Ventilation und Puls.
Ergebnis
Ein hoch statistisch signifikanter Unterschied wurde beim statischen Stehen gegenüber dem dynamischen Stehen im Hinblick auf die metabolische Anpassung festgestellt, die anhand des Sauerstoffverbrauchs, der CO2-Produktion und der Ventilation beschrieben wurde. Statisches Stehen und dynamisches Stehen stellen unterschiedliche Trainingsmodalitäten dar. Das dynamische Stehen oder robotergestütztes Gehen bietet neue Möglichkeiten, verschiedene Trainingsprogramme für nicht gehfähige Kinder mit Zerebralparese zu entwickeln.

Poster 3:

POSITIVE EFFECTS OF ASSISTED WALKING-MOVEMENT WITH THE MOTORISED DEVICE INNOWALK IN PATIENTS WITH NEUROMUSCULAR DISORDERS
Präsentiert von Lauruschkus K, RPT, PhD.

Patienten und Methoden

In dieser Metaanalyse wurden Rohdaten zusammengefasst, die aus Studien in drei europäischen Ländern stammten. Insgesamt 31 Patienten aus 9 Fallstudien wurden analysiert. 94 % der Patienten (im Alter von zehn [2 - 58] Jahren, 58 % männlich, 67 % nicht gehfähig, 86 % Zerebralparese) nutzten den Innowalk im häuslichen Umfeld oder in der Tagespflege.

Ergebnis
Verbesserungen wurden verzeichnet bei: Gehen oder Transfer unter Gewichtsübernahme (n=13), Kontrolle/Muskelkraft in Rumpf oder Kopf (n=6), Gelenkbeweglichkeit (n=14), Schlaf (n=4 von 6), Muskelkraft (n=17), Vitalfunktionen (n=10), Aufmerksamkeit/Orientierung (n=2).

Dies ist die erste Studie zu diesem neuartigen Gerät, die positive Wirkungen für Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen aufzeigt. Da jedoch nur kleine Stichproben mit uneinheitlichen Studiendesigns untersucht wurden, sollte eine randomisierte kontrollierte Studie durchgeführt werden, um den Aufbau und die Wirkungsweise des Geräts zu verifizieren.

Neben den vorgestellten Postern gab es außerdem einen Vortrag von Ria Cuppers von der Universität Antwerpen, Physiotherapeutin und Mitentwicklerin eines neuen und innovativen Gehtrainers für Kinder mit beschränkter Gehfähigkeit, dem Hibbot.

Oral presentation

Ein multidisziplinäres Team hat eine neue Gehhilfe entwickelt, die den Bedarf an einem Gerät für die klinische Praxis decken soll, das eine korrekte Haltung, Muskelaktivität und Gewichtsübernahme fördert, wobei die Hände frei bleiben sollen.

Patienten und Methoden
Parallel zur Entwicklung eines neuen Gehtrainers wurde eine Literaturrecherche an der Universität Antwerpen durchgeführt, die 1815 Artikel ergab, von denen 27 anhand von Einschlusskriterien und dem Oxford-Evidenzklassensystem ausgewählt wurden.

Ergebnis
Gehhilfen können in Gehhilfen mit Stützgriffen, Gangtrainer und robotergesteuerte Geräte unterteilt werden. Diese unterscheiden sich darin, wie sehr bestimmte Körperteile abgestützt werden, wie groß die Gewichtsübernahme und das Ausmaß der selbst initiierten oder ausgelösten Bewegung ist. Zurzeit liegen noch keine klaren evidenzbasierten Empfehlungen für den Einsatz von Gehhilfen bei Zerebralparese vor. Basierend auf klinischen Erfahrungen könnte die innovative Gehhilfe durch die individuell einstellbare Unterstützung und die Möglichkeit des freihändigen Gehens eine bessere Haltung ermöglichen. Welche Gehhilfe für ein Kind ausgewählt wird, kann sich nicht nur auf die Aktivität und Teilhabe des Kindes, sondern auch auf die Körperstruktur und -funktionen auswirken. Das entwickelte Gerät könnte einen Beitrag dazu leisten, dieses Problem besser zu lösen als bisher. Aktuell wird eine Pilotstudie zur Analyse der Kinematik, des Gangbilds und der Bodenreaktion durchgeführt.

Publikationen
Die auf den drei Postern dargestellten Forschungsergebnisse befinden sich derzeit in der Publikationsphase. Poster Nummer 3 wurde bereits für die Veröffentlichung genehmigt und wird bald online zur Verfügung stehen. Die beiden anderen Poster werden noch geprüft.

Wir halten Sie über die Veröffentlichung auf dem Laufenden!

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Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager
Rikke Damkjær Moen - Physiotherapeutin – Medical Manager

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.

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